4 Tage frei am Stück, keine Lust zum Wegfahren, aber viel Bedürfnis sich vom Alltag zurückzuziehen, zu erholen, aufzutanken und „seelische Inventur“ zu machen.

Geht das? Ich rede mit einer Freundin darüber, die meint, das sie immer wieder solche Zeiten nutzt um sich Mini-Retreats zu gönnen (Anmerkung: engl.Bezeichung für Rückzug aus dem Alltag für spirituelle Praxis, daher hört man das auch oft im Zusammenhang mit Yoga+Meditation)

Meditation
little home retreat

Sie gibt mir auch gleich ein paar Buchtipps, die sich interessant anhören, aber nicht mehr ausgehen zu bestellen. Also lese ich mich durch Blogs und hole mir raus, was mir gefällt für die Planung meines Retreats.

Wichtig, so steht es überall ist, festzulegen, was man tun will, was nicht und auch Spielregeln aufzustellen. So sind die Spielregeln meiner Freundin z.B. nur dann sich etwas zu Essen zu richten, wenn sie daraus eine Achtsamkeitspraxis machen kann (z.B.Früchtemandala).

Meine Regeln sind: kein Putzen, keine To-Do-Listen, Verzicht auf mobile Geräte.

Meine Tagespunkte bestehen einerseits aus Wellnessprogramm (z.B. Fusspflege, Therme..), Yoga+Meditation, spazieren gehen, lesen, Mittagsschläfchen, vl. auch kreativ sein.

Vorbereitung:

  • ich schreibe mir ein Programm, erlaube mir aber auch Abweichungen.
  • ich weihe meinen Partner in meine Pläne ein und bespreche, wie wir uns auch ohne Handy verarbreden. (Erste Reaktion: Was ist ein Piep Piep? – ich hatte wohl zu sehr genuschelt)
  • ich sorge dafür genug Obst, Gemüse daheim zu haben und auch fürs Soulfood (Gutes spirituelles Buch, Magazin)

Tag 1. Los geht’s. Den ersten Tag nehme ich als „Übergang“. Das so ein Tag wichtig ist, kenn ich schon beim Fasten. Also hier darf noch Handy sein, ich versuche am Vormittag noch alle Erledigungen zu machen, damit man dann entspannt ist (Gelingt nicht ganz so, Papier-bzw. Computerkram frisst soviel Zeit, dass sich die Wohnung nimmer ausgeht …ohoh… mein gesundes Essen wird ausgelassen, dafür trinke ich 2 Bier mit meinem „Lieblingswirten“, der an diesem Tag leider sein letztes Mal sein Lokal aufsperrt und noch Restlsaufen anbietet (da kann man doch nicht nein sagen-oder?)

Dannach mache ich aber weiter im Programm, Kosmetik, was kleines Essen und nach dem Yin-Yoga bin ich dann vollkommen in meinem Retreat-Modus angekommen.

2.Tag. Brav steh ich auf, mache Mobilisation & eine kleine Meditation lt. Plan (M &M), dann geh ich raus um eine Freundin zum spazieren zu treffen. Brrr. Is das kalt…Sie ist ein paar Minuten zu spät. Kein Problem, aber in meinem Kopf kreisen die Gedanken: Was ist,wenn irgendwas mit ihren Kindern ist und sie doch nicht kann…Soll ich nochmal rauf und doch das Handy einschalten…soll ich ihr entgegen gehen….Bevor mein Hirn dazu ratterte taucht sie auf und wir gehen in der angezuckerten Winterlandschaft, die immer schöner wird und uns einfach nur gut tut.

Als ich eine Freundin von früher zufällig im Cafe treffe und wir unsere Nummern austauschen wollen, fehlt mir zum ersten Mal das Telefon, zum zweiten Mal als ich am Nachmittag meine „Obstbowl“ (Anmerkung: wie Smoothie, nur fester und mit Nüssen, Beeren als Topping) fotografieren will. So schön…das muss man doch festhalten und posten…Muss man das wirklich?

Fruitbowl
Früchtebowl

Sie war nicht nur schön, sondern auch wirklich wirklich gut und ich habe sie dann wahrscheinlich noch mehr genossen. Der Nachmittag verlief auch nach meinem individuellen Plan.

Am Abend mache ich mir langsam Sorgen wo mein Liebster bleibt, wir hatten eine Zeit vereinbart. Wieder überlegte ich kurz, ob ich das Handy aufdrehen soll, da kommt er rein, etwas aufgelöst, weil er mit seiner Arbeit nicht fertig wurde und mich ja dann nicht anrufen konnte. Als er mein entspanntes Gesicht sieht verändert sich aber auch sein Modus und so verbringen wir noch einen netten Abend miteinander.

Tag 3: Da der Liebste mit seiner Arbeit nicht fertig wurde, muss er wieder heimfahren, anstatt mit mir am Nachmittag hinaus zu gehen. Ich ändere mein Programm ein bissi ab (Fixpunkt Mobilisation & Mediation bleiben) und gehe dann gleich am Vormittag spazieren. Ich lass mich einfach treiben und bin 2 Stunden unterwegs…entdecke vieles neues im Außen (z.B. den Hietzinger Friedhof mit den imposanten Grabstätten) und vieles im Innen (was ist mir wirklich wichtig, was will ich beibehalten, was verändern).

Der Nachmittag mit Rasten und Soulfood (Danke an Sonja, die mir wieder das Buch“Die 5 Menschen, die dir im Himmel begegnen geschenkt hat, sowie an das Flow Magazin mit den Titel „Mein Leben verlangsamen“ mit vielen tollen Impulsen) und lasse den Abend wieder mit dem Liebsten ausklingen.

Tag 4: Nebst my daily routine, nenne sie jetzt M &M, ist noch Pediküre und Therme dran.

Die Nahrungsaufnahme in der Stadt, die mir jetzt seeeeeehhhhr hektisch und anstrengend vorkommt, erweist sich als schwieriger, so haben alle Lokale, die ich als gesund&gut im Kopf gespeichert habe, entweder nicht mehr dasselbe auf der Speisekarte oder überhaupt geschlossen.

Na gut… Am Nachmittag entspanne ich noch in der Therme und abends mit dem Liebsten, der meint: Wow, du bist so entspannt, das nächste Mal, mach ich mit beim „Piep Piep“

My little home Retreat
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